Raumfüllende Installation in der Kunsthalle Arbon
Der Künstler Spallo Kolb ist in Appenzell geboren und lebt heute in Widnau und Wien. Er arbeitet mit minimalstem Vokabular, mit aus der Industrie stammenden Materialien Stahl, Beton, Silikon, Asphalt und Glas. Seine Skulpturen und Installationen entstehen im Spannungsfeld von Kunst und Architektur.
Die Arbeit in der Kunsthalle Arbon reiht sich in eine Gruppe von Werken verwandter Themen ein .
Z.B. das „Flechtwerk“ für die helvet’art 1988 in St. Gallen, der Kubus im Marmoriweiher 1989 in Dietikon und Wettingen, „floating cube“, Rhein Art 1997 in Widnau/Lustenau.
Alles Aktionen, die das Moment des Schwebens, Kippens oder Stürzens beinhalten. Ein Balanceakt eben zwischen dem Zuverlässigen, Notwendigen und dem Risiko des Spiels.
von Andrea Gerster
Vergangenen Samstagabend Kunsthalle Arbon: Die Eröffnung der letzten Ausstellung der Saison ist angesagt. Zu Gast ein Künstler, geboren in Appenzell, heute in Widnau und Wien lebend und arbeitend. Der 43jährige Spallo Kolb hat hier in der ehemaligen Industriehalle eine Installation geschaffen, die wirkt als gehöre sie hierher, als wäre sie schon immer dagewesen.
Federleichte Tonnen
Trotz einer 20 Meter langen Holzwanne und einem ebenso langen, und 1,4 Tonnen schweren T-Träger aus Stahl erscheint das Werk keineswegs schwer oder wuchtig. Fast verspielt hängt das grosse Metallstück an Drahtseilen und Ketten von der Dachkonstruktion herab. Darunter eine flache Holzwanne. Sie ist mit Wasser gefüllt und erscheint, da Innen schwarz bemalt, geheimnisvoll. Ebenso ist nicht auszumachen, wie tief das Wasser ist.
Gespenstisch und schön
Der T-Träger ist in der Mitte leicht gebogen. Hier soll sich Wasser ansammeln. Damit dies überhaupt geschehen kann, hat der Künstler fünf Dachfenster entfernt. Und als ob es so bestellt gewesen wäre, beginnt es am Abend der Vernissage zu regnen. Die Regentropfen und das bald einfallende Mondlicht verwandeln die Wasseroberfläche in eine gespenstisch-schöne Erscheinung.
Eine Wasserwaage
«Der T-Täger füllt sich mit Wasser und überläuft – in die Wanne darunter», erklärt Spallo Kolb seine Idee. Vorgesorgt worden ist auch für den Fall, dass die Wanne vollläuft. Hier hat der Künstler einen Abfluss angelegt. Spallo Kolbs Installation ist perfekt durchdacht und umgesetzt. Die Arbeit mit Material aus Industrie und dem Element Wasser scheinen zentrale Punkte in seiner künstlerischen Entwicklung zu sein. Als Beispiele seien die Ausstellungen «Rhein-Art 97», «AnStadt 98» oder derzeit die «aua extrema» an der Landesausstellung genannt.
Für alle Sinne
Die Vernissage am Samstag war ein genussreicher Event: Sandra Bellet und Spallo Kolb kochten Fisch, Muscheln und Kartoffeln auf Bananenblättern und Seegras. Das Kochverfahren ist eine spezielle Garmethode und wird «Clamebake» genannt. Unkompliziert der Service: Bier und Mineral lagen auf Eis gebettet in einem grossen Holzbehälter, der zusammengesetzt war aus Schaltafeln (Baumaterial). Und siehe da: auch die schön gezimmerten Bänke und der lange Tisch, sowie die Bar aus Holz sind Teile der Ausstellung. Und ganz hinten in der Halle ist eine Papierarbeit mit T-Träger zu finden. Zu einem kulturellen Event gehört natürlich auch Musik. Dafür sorgten Hans Platzgumer, e.stonji & _filbert.
Installation in Bewegung
Die Einführung in das Werk von Spallo Kolb übernahm John Matheson, Meilen. Er riet abschliessend dem Publikum: «Sitzenbleiben, um die Veränderungen am Material festzustellen». Verändern wird sich das Metall, also der T-Träger, durch das Wasser. Es bildet sich Rost und damit wird sich auch das Wasser in der Holzwanne verfärben, dies in unterschiedlicher Nuancen. Das zu verfolgen bleibt noch etwas Zeit, denn die Ausstellung dauert bis 18. September und ist am Mittwoch von 17 bis 19 Uhr, am Freitag/Samstag von 19 bis 24 Uhr (Barbetrieb) und Sonntag von 14 bis 17 Uhr geöffnet.
Besonders gestaltet Spallo Kolb auch die Matinee vom Sonntag 15. September 11 Uhr: «Ungeliebte Objekte» (bis Grösse 40x60x25) dürfen die Gäste mitbringen. Der Künstler wird sie in ein fortan «geliebtes Objekt» transfomieren (Kosten 100.–).
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